PNF-Therapie bei einem Tier

Propriozeptive Neuromuskuläre Fazilitation

PNF wurde in den Jahren 1946 bis 1951 in Kalifornien von der Physiotherapeutin Margaret Knott und dem Neurophysiologen Dr. Herman Kabat für den Menschen entwickelt.

Diese ganzheitliche Methode basiert auf neurophysiologischen Grundprinzipien, die von Sherrington, Hellebrandt, Pavlow u. a. beschrieben wurden. Es werden Reize verschiedener Rezeptoren in Gelenken, Muskeln, Sehnen und Haut über Nervenbahnen an das Rückenmark und Gehirn weitergeleitet. Dadurch wird die Reizschwelle für das Auslösen der neuromuskulären Aktivität gesenkt. Ein 2. Reiz löst die gewünschte muskuläre Reaktion aus (Fazilitation). Es gilt das Prinzip der Verstärkung, der schwächere Muskel wird von einem kräftigeren Agonisten unterstützt.

Der für die motorische Planung verantwortliche Abschnitt des Gehirns erzeugt und organisiert diese Bewegungspatterns. Daher kann der Mensch (das Tier) während der Bewegung nicht einen zum Bewegungspattern gehörenden Muskel isoliert anspannen.

Dies bedeutet jedoch nicht, dass der Mensch seine Muskeln überhaupt nicht einzeln anspannen kann, sondern verdeutlicht nur, dass die selektiven Bewegungen des Menschen aus groben bzw. einfachen Bewegungspatterns entstanden sind. (Beevor 1978; Kabat 1950)

Diese Muskelketten sind dreidimensional angelegt. Beim Tier werden die grössten Muskelketten in der Fortbewegung benutzt. Daher laufen sie in Diagonalen.

Siehe: Rechte Diagonale und Linke Diagonale

Ursula Ward – Tierphysiotherapeutin mit eidgenössischem Diplom